Der neue Kaffee ist da!
Flughafen Zürich, Fracht Ost, Tor 65. Ich bin ein wenig zu früh, es ist Mittagspause. Zeit um kurz durchzuatmen... Die letzten Tage waren hektisch. Nach dem Rösten geht der Kaffee in die Qualitätskontrolle, verschiedene Dokumente müssen für den Export erstellt werden. Dann muss der Kaffee dem Exporteur und schliesslich der Logistik-Firma übergeben werden. Und dann geht es schnell. Ein Tag später landet der Kaffee in Zürich. Dort müssen die Importdokumente bereit liegen, damit der Kaffee vom Handling Agent abgeholt, vom Zoll abgefertigt und schliesslich zur Abholung bereitgestellt werden kann. Und so stehe ich also beim Tor 65 und kann dem Treiben auf dem riesigen Platz des Frachtflughafen zusehen. Es ist ein spannender Einblick - Backstage unserer Gesellschaft. Lastwagen kommen und gehen, ein kleiner Imbiss hat auf einem Parkplatz geöffnet und irgendwo dazwischen steht mein Mobilitiy-Transporter und wartet darauf, beladen zu werden.
Bei der Importmenge von 400 Kilogramm lohnt sich der Export per Schiff nicht, weshalb wir im Moment auf Luftfracht setzen. Sowieso verursacht der Import von Kaffee CO2, was wir aber kompensieren. Über www.klimanko.de berechnen wir den CO2-Footprint von 400 Kilogramm Fracht von Entebbe nach Zürich. Dieser beläuft sich auf 1,48 Tonnen. Wir kompensieren den CO2-Footprint über eine Spende an www.myclimate.org.
Während ich so den kleinen Transporter neben den grossen Lastwagen betrachte, frage ich mich, ob wir mit Five Good Goods überhaupt das erreichen können, was wir uns zum Ziel gesetzt haben. Wenn wir es schaffen, dass der grösste Teil der Wertschöpfung im Herkunftsland des Kaffees verbleibt, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Existenzsicherung der Menschen in Uganda bei. Dies zeigt zum Beispiel auch dieser Artikel von busiweek.com. Demnach sind die Kaffeebäuerinnen und Kaffeebauern mit gerade einmal 10 Prozent an der Wertschöpfung des gerösteten Kaffees beteiligt. Von unserem Verkaufspreis geht mehr als 33% an Africanah Speciality, Dorines Firma. 5 Franken benötigen wir für den Import (ein Faktor, den wir durch die Erfahrungen mit dem ersten Import bereits um 2 Franken senken konnten). Mit den verbleibenden 15 Franken pro Kilogramm betreiben wir den Onlineshop und das Marketing und organisieren den Versand. Unsere Arbeit haben wir bisher noch nicht verrechnet. Wenn alles gut geht, werden wir circa 4 Franken Gewinn pro Kilogramm machen. Damit möchten wir die Produktion in Uganda unterstützen. Dorine plant zum Beispiel eine eigene Verarbeitungsstation aufzubauen, in welcher die Kaffeekirschen zu Rohbohnen verarbeitet werden. Das wäre ein Projekt, welches wir gerne unterstützen würden.
Und jede Tasse Suave Kaffee, die du trinkst, unterstützt uns dabei, dieses Ziel zu erreichen!
Liebe Grüsse
Johannes