Organic by origin: Bio und die Permakultur
Dass wir kein Bio-Label auf unseren Verpackungen haben bedeutet nicht, dass wir unsere Produkte nicht nach biologischen Standards anbauen. Unsere Produzenten in Uganda arbeiten nämlich permakulturell. Was Permakultur genau ist und warum Dorine über unsere Nachfrage nach Bio-Standards geschmunzelt hat, liest du im Blog-Beitrag.
Wir beziehen unseren Kaffee von Produzenten, die ihre Kaffeesträucher in Permakulturen bewirtschaften. Die Idee der Permakultur basiert darauf, natürliche Ökosysteme und Kreisläufe der Natur zu beobachten und nachzuahmen.
Mit der Natur, statt gegen sie
Die Permakultur ist der Gegenentwurf zur konventionellen industriellen Landwirtschaft. Diese versucht, den Nutzen einer einzigen Ressource zu maximieren und lässt gleichzeitig andere Ressourcen verkümmern. Monokulturen zerstören die Böden, Pestizide greifen die Biodiversität an. Das ist nicht nur per se fragwürdig, sondern langfristig auch aus wirtschaftlicher Sicht. Denn Pestizide vertreiben nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge, die dem Menschen bei der Bewirtschaftung Arbeit abnehmen könnten.
Die Permakultur hingegen nutzt alle vorhandenen natürlichen Ressourcen und stimmt sie aufeinander ab, ganz wie in einem natürlichen Ökosystem. Permakulturelle Systeme sind so gestaltet, dass ihre Pflanzen und Tiere sich gut ergänzen. Beispiel: Schafe fressen kürzere Gräser, Rinder längere. Auf der gleichen Fläche können so mit beiden Tierarten doppelt so viele Tiere gehalten und damit der Gesamtertrag deutlich erhöht werden. Die verschiedenen Systemteilnehmer unterstützen sich aber auch auf natürliche Weise: Die Überreste der Einen sind die Nahrung der Anderen. Und: Eine geschickt gewählte Pflanzen- und Tierkombination führt dazu, dass Bauern auf Pestizide oder Fungizide verzichten können.
Ohne Pestizide in Permakultur. Unser Kaffee wächst in den Hängen des Mount Elgon, Uganda. Je höher der Anbau, desto länger brauchen die Früchte um zu reifen — und entwickeln mehr Aroma.
Diese der Natur nachempfundene Kreislaufbewirtschaftung sorgt dafür, dass ein System theoretisch unendlich lange und mit minimalem Zutun vom Menschen funktioniert. Die Permakultur ist damit nicht nur nachhaltiger und schonender, sondern langfristig gesehen sogar deutlich produktiver als die industrielle Landwirtschaft.
Bio+
Permakulturell angebaute Produkte wie unser Kaffee erfüllen also biologische Standards wie der Verzicht auf Pestizide oder die Gewährleistung der Artenvielfalt systembedingt automatisch. Oder wie unsere Produzentin Dorine immer sagt: «Organic by origin», frei übersetzt: «biologisch von Natur aus».
Als wir sie nach den biologischen Standards unseres Kaffees gefragt haben, musste sie denn auch schmunzeln. Denn in der Permakultur sind diese nicht ethisch erwünschte Option, sondern entscheidendes Mittel zum Zweck. Bei uns vor allem aus ethischen Gründen bekannt, ist die Permakultur in Afrika eine wirtschaftlich interessante Alternative zur industriellen Landwirtschaft. Die Zusammenarbeit mit der Natur und ihre optimale Nutzung führen zu Mehrerträgen, und die Bauern brauchen keine teure Chemie mehr.
Biologisch, auch ohne Knospe
Wir von Five Good Goods haben versprochen, unsere Produkte ethisch korrekt und in rücksichtsvollem Umgang mit Ressourcen herzustellen. Unser permakulturell angebauter Kaffee erfüllt dieses Versprechen. Die Permakultur ist nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Wie auch unser Kaffee: Ein Produkt, das Sinn macht. Auch ohne Knospe auf der Verpackung.
Quellen: Wikipedia, permakultur.ch, bio-suisse.ch, worldsoffood.de, beobachter.ch, quarks.de, oeko-fair.de, permakultur.de